Montag, 29. Juni 2009

Höhere Mehrwertsteuer ja; aber nur bei gleichzeitiger Einführung eines Freibetrages!

Leider haben wir keine ausgewiesenen Wirtschaftsfachleute in unseren Reihen, aber wir halten den Vorstoß des IEP-Instituts in Karlsruhe, die Mehrwertsteuer zu erhöhen - bei gleichzeitiger Erstattung eines Mehrwertsteuer-Barfreibetrages für alle Bürger - für absolut diskussionswürdig und unterstützen diesen daher! Aus unserer Sicht wäre es allerdings wünschenswert darüberhinaus auch noch darüber nachzudenken, ob es nicht sinvoll wäre, eine erhöhte Konsumsteuer auf Luxusgüter einzuführen!

Höhere Mehrwertsteuer ja; aber mit überfälligem Freibetrag: "... „Wir haben an unserem Institut eine einfache wie intelligente Regelung erarbeitet, die genauso wie der Steuerfreibetrag bei einkommensbasierten Steuern soziale Härten vermeidet. Sie ist aber viel besser, weil unser Mehrwertsteuer-Barfreibetrag für alle Bürger wirksam wird“, sagte Werner. Bei der Einführung der Mehrwertsteuer hätten die Politiker in Analogie zum Einkommensteuer-Freibetrag einen Konsumsteuer-Freibetrag definieren müssen. „Der Mehrwertsteuer-Barfreibetrag ist neu, nötig und überfällig. Das Fehlen ist verfassungsrechtlich bedenklich“, meinte Werner. Das Prozedere ist aus seiner Sicht denkbar einfach: „Der Betrag ist als monatliches Fixum in bar oder per Überweisung an die Bürger zu transferieren.“ ..."


Weblinks

Mittwoch, 24. Juni 2009

Peter Rásonyi schlägt dem Faß den Boden aus ...

- oder führt er uns einfach nur unbedarft vor Augen, wie sehr sich der allgemeine Diskurs bereits jenseits jeglicher abendländisch-geistesgeschichtlichen (Denk)Tradition befindet?
Anmerkung zu "Die Quadratur der «sozialen Gerechtigkeit» - Deutschlands Fixierung auf das Verteilen statt das Vermehren von Wohlstand", NZZ, 20.06.2009
In der Onlineausgabe der NZZ vertritt deren Ex-Wirtschaftskorrespondent in Berlin, Peter Rásonyi, in einer Art "Abschlußbericht" die These, daß der politisch-gesellschaftliche Diskurs in Deutschland "auf das Verteilen statt das Vermehren von Wohlstand fixiert sei". ... Irgendwo in der Mitte fabuliert er dann irgendetwas von einem "Grundeinkommen" (und meint damit Hartz4 und sonstige "Sozial"transfers), um am Ende des Artikels dann (aus seiner Sicht wohl folgerichtig) mit dem "Historiker" Paul Nolte zu fordern, daß anstelle "der Perfektionierung der «sozialen Gerechtigkeit» durch Umverteilung und Regulierung – wobei der Blick auf Werte wie Freiheit, Wachstum und Wohlstand verloren ginge" ... "Abschied von der Gerechtigkeit zu nehmen – auf dass sich in einer freien Gesellschaft neue Chancen und Wege auftun, die zu mehr Wohlstand, zu neuen Optionen und Aufstiegsmöglichkeiten führen könnten". ....
Was soll man dazu eigentlich noch sagen?
Nicht, daß der ganze Diskurs (mit seinen abstrus-konstruierten und vermeintlichen Gegensatzpaaren) an sich schon eine Farce ist! Aber was ist dann ein solcher Artikel, der sich "ernsthaft" mit einer solch gearteten verqueren Debatte - die diesen Namen ja auch eigentlich gar nicht mehr verdient - auseinandersetzt und ihr also damit gleichsam die Krone aufsetzt, ... - die sich bei genauerem Hinsehen dann auch recht bald als Narrenkappe entpuppt? ...
Ich stelle mir also ernsthaft die Frage, von wem Peter Rásonyi wohl "ferngesteuert" wird - oder hat er für diesen "Abschlußbericht" "einfach nur" Bezahlung angenommen - oder?
Aufschlußreich ist nämlich, daß der Autor wie selbstverständlich nur aus der Perspektive eines Lohnabhängigen (und -empfängers) schreibt.
Die Zahlen jenseits "seines Tellerrandes" sprechen jedenfalls für sich - als da sind z.B., daß sich mittlerweile 20% der Bevölkerung in Deutschland 80% des gesamten Vermögens in D teilen und 50% gar nichts auf der "Hohen Kante" oder Schulden haben ... - Das Einzige, was in der Tat (dann sogar doch noch) für Deutschland spricht, ist, daß die Mißverhältnisse andernorts noch größer sind! ...
Ich rate Peter Rásonyi daher dringend, seine Meinung zu überdenken, und sich vertieft zu informieren! Als Einstieg in die Thematik seien ihm der Einfachheit halber (und allen die seiner Argumentation auf den Leim gegangen sind) für den Anfang diese Filme / Dokumentationen empfohlen:


Anmerkung: Die NZZ bietet zwar eine Kommentarfunktion an, wollte meine Philippika aber nicht veröffentlichen - also tue ich es hier in eigener Regie ... :-)

Mittwoch, 17. Juni 2009

British Airways favorisiert Umsonst-Kultur

British Airways läutet das Umsonst-Zeitalter ein ...


Anmerkung: Mit einem Grundeinkommen im Hintergrund, wäre dieses Ansinnen weit weniger kurios (schließlich hat jede/r Lohnabhängige laufende monatliche Kosten) ... Aber vielleicht wird BA mit dieser Initiative ja sogar in die Geschichte eingehen! Denn die Zukunft heißt über kurz oder lang eh: "Umsonst Leben und Arbeiten - voneinander lernen" ... ;-))
wer's nicht glaubt, der schaue z.B. einmal hier vorbei: http://www.ubuntulinux.org

Samstag, 13. Juni 2009

Bedingungsloses Grundeinkommen und Geldsystem

Zusammenfassung


Von der heute etablierten mainstream-Wirtschaftswissenschaft wird das Konzept eines Umlaufgeldsystems ignoriert. Die archaische Vorstellung, dass Geld (Gold) einen irgendwie materiellen, stapelbaren Wert hat, sitzt zu tief. Es ist sehr bedauerlich, dass es nur sehr wenige Wirtschaftswissenschaftler gibt, die bereit sind die Dogmen ihrer Wissenschaft kritisch zu hinterfragen anstatt sie kritiklos weiterzugeben. Wäre es doch eine hervorragende wissenschaftliche Aufgabe, ein alternatives Geldmodell in allen möglichen Aspekten zu durchdenken, zu konstruieren, zu modellieren und zu analysieren.

Die Verbreitung der Erkenntnis des Werts eines BGEs für Mensch und Gesellschaft würde die Einsicht in die Notwendigkeit von Umlaufgeld fördern. Durch den Fortfall der Geldpumpe, die Berechenbarkeit des Geldkreislaufs, die Nichtnotwendigkeit von Wachstum (wobei aber Wachstum keineswegs ausgeschlossen wäre), die Stabilisierung von Wirtschaft und Gesellschaft würde ein BGE unter Umlaufgeld dauerhaft geleistet werden können. So ergänzen sich beide Konzepte. Sie helfen eine menschenwürdige Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung aufzubauen.

In einem Umlaufgeldsystem würde Geld aus sich selbst heraus kein „Mehr“ erzeugen können; ein „Mehr“, das in Wahrheit wertlos, ja gefährlich ist, wie sich heute überdeutlich zeigt. Geld hätte seine derzeitige, Jahrtausende alte Macht verloren, es würde nur noch ein Tauschinstrument, ein Hilfsmittel sein, der Ware gleichgestellt.

Geld hätte eine wirklich dienende Funktion und die Menschen könnten sich um wichtige Dinge kümmern.


→ Ganzer Aufsatz "Über Bedingungsloses Grundeinkommen und Geldsystem", von Henning Frost (pdf)


Anmerkung: Das Einzige, was mich an den Ausführungen von Henning Frost irritiert, ist die Tatsache, daß der Autor am Geld als Verrechnungseinheit, Tausch- und Schmiermittel für den Wirschaftsprozess - wenn auch modifiziert - feshält. Was spricht eigentlich dagegen, konsequent kostenlos Leben und Arbeiten zu wollen? ... (→ siehe dazu: British Airways favorisiert Umsonst-Kultur)

Mittwoch, 10. Juni 2009

Einkommen ohne zu arbeiten

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Weblinks: