Samstag, 8. August 2009

Zwischenruf: Grundeinkommen oder (g-) reinkommen? Arche Noah Grundeinkommen: Rettungsboot für widersprüchliche Interessen-Bündnisse.


Bundestagswahlkampf ohne Konzepte verändert die Grundeinkommens-Bewegung

50 Tage vor der Bundestagswahl weisen die Initiatoren von „Grundeinkommen-waehlen“ – einer Initiative von Hartz4-Plattform und Bürgerinitiative Grundeinkommen Wiesbaden – mit einem „Zwischenruf“ auf eine im Wahlkampf plötzlich veränderte Grundeinkommensbewegung hin. „Wir haben den Eindruck, als sei im Wirtschaftskrisen-Wahlkampf die Arche Noah Grundeinkommen zu einem Rettungsboot ganz unerwarteter und widersprüchlicher Interessen-Bündnisse geworden,“ fasst Sprecherin Brigitte Vallenthin die Entwicklung der letzten Wochen zusammen. „Ohne Rücksicht auf ziel- und folgenschwere Unterschiede der Grundeinkommensmodelle wird mit dem vermeintlichen versprechen einer neuen, besseren Gesellschaft wahlgekämpft, was das Zeug hält – mit schlechtesten alten Wahlkampf-Sitten und digitaler Vernetzung von hoffnungsvollen Menschen, die bei besonnenem Hinschauen feststellen müssten, dass ihre Ziele rein gar nichts miteinander zu tun haben.“

Mit einem Zwischenruf unter dem Motto „Grundeinkommen oder (g-) reinkommen?“ appelliert www.grundeinkommen-waehlen.de an alle, denen die Idee des Grundeinkommens mehr Wert ist, als vordergründige Wahlerfolge zu erhaschen. „Wir befürchten,“ resümiert Brigitte Vallenthin, „dass das euphorische „über Modelle reden wir später“ zu einer Fußangel mit bösem Erwachen werden könnte.“
Nur ein Beispiel aus den im Zwischenruf angedeuteten konzeptionell gravierenden Unterschieden der Grundeinkommensvertreter. Nach dem Modell von Prof.Dr. Thomas Straubhaar, Hamburgisches Weltwirtschaftsinstitut, soll das Grundeinkommen nicht mehr als 400 € betragen. „Wer mehr will, muss arbeiten,“ so Straubhaar. Und er fährt fort: „Es ist klar, dass sie von 400 € nicht leben können ...“ Wenn man das unter dem von Götz W. Werner angestrebten Ziel der Anrechnung auf Löhne und Gehälter betrachtet, bedeutet das im Klartext: Jeder ist gezwungen zu arbeiten und für die ersten 400 € umsonst. Nach den eindrucksvollen Ausführungen des Karlsruher Rechtsanwalts Dr. Harald Wozniewski „kassiert“ dann „das Grundeinkommen nicht der Arbeitnehmer sondern der Unternehmer.“

„Ich glaube nicht,“ so Vallenthin, „dass dies wirklich die Ziele der Mehrheit der Grundeinkommensbewegung sind. Wir hätten damit nämlich weit schlimmere Verhältnisse als unter Hartz IV. Unser Rat deshalb: Genau hinschauen und noch genauer nachrechnen!“



Wiesbaden, 08. August 2009

Brigitte Vallenthin
Presse
Hartz4-Plattform e.V. keine Armut! - kein Hunger! - kein Verlust von Menschenwürde!
Bürgerinitiative für die Einführung des Bedingungslosen Grundeinkommens sowie die Information und Unterstützung von Hartz IV-Betroffenen
www.hartz4-plattform.de
und
Wiesbadener Initiative Grundeinkommen
Wir arbeiten lieber für Menschen als für Geld
www.grundeinkommen-wiesbaden.de
fon 0611- 172 12 21
mobil 0160 - 912 794 65
eMail info@grundeinkommen-wiesbaden.de

Montag, 6. Juli 2009

2. Aufruf „Grundeinkommen-waehlen“: statt „nicht“, diesmal „ungültig“ wählen !


Statt alter Wege immer tiefer in die Krise: Auch beim Wählerverhalten führen nur neue Wege aus der Gesellschafts-Krise

Nach Einschätzung der Wahlinitiative „Grundeinkommen-waehlen“ – einer Initiative von Hartz4-Plattform und Bürgerinitiative Grundeinkommen Wiesbaden – kann nur ein unübersehbares Signal an die Berliner Politik zu dem überfälligen, grundlegenden Wandel der politischen Kultur führen. „Wir haben mittlerweile keine „Volks“-Vertreter mehr im Bundestag sondern ausnahmslos „Parteien“-Vertreter,“ stellt Brigitte Vallenthin, Sprecherin von Initiative Grundeinkommen und Hartz4-Plattform fest. „Die Folge: Immer mehr Wahlberechtigte weigern sich ganz bewusst, dieses bürgerferne Treiben auch noch mit einem Wahlkreuz abzusegnen. Die Zeit ist reif, dass die schweigende Mehrheit und größte Volkspartei, die Nichtwähler, jetzt auch mit den Füßen abstimmen.“

In ihrem 2. Aufruf zur Bundestagswahl appelliert www.grundeinkommen-waehlen.de deshalb an alle Nichtwähler, die den politischen Wechsel zum Grundeinkommen wollen, am 27. September einen neuen Weg zu gehen und mit einem „Ungültig“-Stimmzettel ihren Wählerwillen fürs Grundeinkommen zu dokumentieren. „Niemand glaubt doch mehr den Politiker-Versprechen, dass wir mit den alten Wegen besser aus der Gesellschaftskrise heraus kommen würden, als wir hinein gekommen sind,“ so Brigitte Vallenthin.“ Es liegt jetzt an uns, die Geschicke und unsere Füße in die Hand zu nehmen
und am 27. September der verselbständigten Parteienpolitik einen Stimm-Denkzettel zu erteilen.“

Wiesbaden, 06. Juli 2009

Brigitte Vallenthin
Presse
Hartz4-Plattform e.V. keine Armut! - kein Hunger! - kein Verlust von Menschenwürde!
Bürgerinitiative für die Einführung des Bedingungslosen Grundeinkommens sowie die Information und Unterstützung von Hartz IV-Betroffenen
www.hartz4-plattform.de
und
Wiesbadener Initiative Grundeinkommen
Wir arbeiten lieber für Menschen als für Geld
www.grundeinkommen-wiesbaden.de
fon 0611- 172 12 21
mobil 0160 - 912 794 65
eMail info@grundeinkommen-wiesbaden.de

Montag, 29. Juni 2009

Höhere Mehrwertsteuer ja; aber nur bei gleichzeitiger Einführung eines Freibetrages!

Leider haben wir keine ausgewiesenen Wirtschaftsfachleute in unseren Reihen, aber wir halten den Vorstoß des IEP-Instituts in Karlsruhe, die Mehrwertsteuer zu erhöhen - bei gleichzeitiger Erstattung eines Mehrwertsteuer-Barfreibetrages für alle Bürger - für absolut diskussionswürdig und unterstützen diesen daher! Aus unserer Sicht wäre es allerdings wünschenswert darüberhinaus auch noch darüber nachzudenken, ob es nicht sinvoll wäre, eine erhöhte Konsumsteuer auf Luxusgüter einzuführen!

Höhere Mehrwertsteuer ja; aber mit überfälligem Freibetrag: "... „Wir haben an unserem Institut eine einfache wie intelligente Regelung erarbeitet, die genauso wie der Steuerfreibetrag bei einkommensbasierten Steuern soziale Härten vermeidet. Sie ist aber viel besser, weil unser Mehrwertsteuer-Barfreibetrag für alle Bürger wirksam wird“, sagte Werner. Bei der Einführung der Mehrwertsteuer hätten die Politiker in Analogie zum Einkommensteuer-Freibetrag einen Konsumsteuer-Freibetrag definieren müssen. „Der Mehrwertsteuer-Barfreibetrag ist neu, nötig und überfällig. Das Fehlen ist verfassungsrechtlich bedenklich“, meinte Werner. Das Prozedere ist aus seiner Sicht denkbar einfach: „Der Betrag ist als monatliches Fixum in bar oder per Überweisung an die Bürger zu transferieren.“ ..."


Weblinks

Mittwoch, 24. Juni 2009

Peter Rásonyi schlägt dem Faß den Boden aus ...

- oder führt er uns einfach nur unbedarft vor Augen, wie sehr sich der allgemeine Diskurs bereits jenseits jeglicher abendländisch-geistesgeschichtlichen (Denk)Tradition befindet?
Anmerkung zu "Die Quadratur der «sozialen Gerechtigkeit» - Deutschlands Fixierung auf das Verteilen statt das Vermehren von Wohlstand", NZZ, 20.06.2009
In der Onlineausgabe der NZZ vertritt deren Ex-Wirtschaftskorrespondent in Berlin, Peter Rásonyi, in einer Art "Abschlußbericht" die These, daß der politisch-gesellschaftliche Diskurs in Deutschland "auf das Verteilen statt das Vermehren von Wohlstand fixiert sei". ... Irgendwo in der Mitte fabuliert er dann irgendetwas von einem "Grundeinkommen" (und meint damit Hartz4 und sonstige "Sozial"transfers), um am Ende des Artikels dann (aus seiner Sicht wohl folgerichtig) mit dem "Historiker" Paul Nolte zu fordern, daß anstelle "der Perfektionierung der «sozialen Gerechtigkeit» durch Umverteilung und Regulierung – wobei der Blick auf Werte wie Freiheit, Wachstum und Wohlstand verloren ginge" ... "Abschied von der Gerechtigkeit zu nehmen – auf dass sich in einer freien Gesellschaft neue Chancen und Wege auftun, die zu mehr Wohlstand, zu neuen Optionen und Aufstiegsmöglichkeiten führen könnten". ....
Was soll man dazu eigentlich noch sagen?
Nicht, daß der ganze Diskurs (mit seinen abstrus-konstruierten und vermeintlichen Gegensatzpaaren) an sich schon eine Farce ist! Aber was ist dann ein solcher Artikel, der sich "ernsthaft" mit einer solch gearteten verqueren Debatte - die diesen Namen ja auch eigentlich gar nicht mehr verdient - auseinandersetzt und ihr also damit gleichsam die Krone aufsetzt, ... - die sich bei genauerem Hinsehen dann auch recht bald als Narrenkappe entpuppt? ...
Ich stelle mir also ernsthaft die Frage, von wem Peter Rásonyi wohl "ferngesteuert" wird - oder hat er für diesen "Abschlußbericht" "einfach nur" Bezahlung angenommen - oder?
Aufschlußreich ist nämlich, daß der Autor wie selbstverständlich nur aus der Perspektive eines Lohnabhängigen (und -empfängers) schreibt.
Die Zahlen jenseits "seines Tellerrandes" sprechen jedenfalls für sich - als da sind z.B., daß sich mittlerweile 20% der Bevölkerung in Deutschland 80% des gesamten Vermögens in D teilen und 50% gar nichts auf der "Hohen Kante" oder Schulden haben ... - Das Einzige, was in der Tat (dann sogar doch noch) für Deutschland spricht, ist, daß die Mißverhältnisse andernorts noch größer sind! ...
Ich rate Peter Rásonyi daher dringend, seine Meinung zu überdenken, und sich vertieft zu informieren! Als Einstieg in die Thematik seien ihm der Einfachheit halber (und allen die seiner Argumentation auf den Leim gegangen sind) für den Anfang diese Filme / Dokumentationen empfohlen:


Anmerkung: Die NZZ bietet zwar eine Kommentarfunktion an, wollte meine Philippika aber nicht veröffentlichen - also tue ich es hier in eigener Regie ... :-)

Mittwoch, 17. Juni 2009

British Airways favorisiert Umsonst-Kultur

British Airways läutet das Umsonst-Zeitalter ein ...


Anmerkung: Mit einem Grundeinkommen im Hintergrund, wäre dieses Ansinnen weit weniger kurios (schließlich hat jede/r Lohnabhängige laufende monatliche Kosten) ... Aber vielleicht wird BA mit dieser Initiative ja sogar in die Geschichte eingehen! Denn die Zukunft heißt über kurz oder lang eh: "Umsonst Leben und Arbeiten - voneinander lernen" ... ;-))
wer's nicht glaubt, der schaue z.B. einmal hier vorbei: http://www.ubuntulinux.org

Samstag, 13. Juni 2009

Bedingungsloses Grundeinkommen und Geldsystem

Zusammenfassung


Von der heute etablierten mainstream-Wirtschaftswissenschaft wird das Konzept eines Umlaufgeldsystems ignoriert. Die archaische Vorstellung, dass Geld (Gold) einen irgendwie materiellen, stapelbaren Wert hat, sitzt zu tief. Es ist sehr bedauerlich, dass es nur sehr wenige Wirtschaftswissenschaftler gibt, die bereit sind die Dogmen ihrer Wissenschaft kritisch zu hinterfragen anstatt sie kritiklos weiterzugeben. Wäre es doch eine hervorragende wissenschaftliche Aufgabe, ein alternatives Geldmodell in allen möglichen Aspekten zu durchdenken, zu konstruieren, zu modellieren und zu analysieren.

Die Verbreitung der Erkenntnis des Werts eines BGEs für Mensch und Gesellschaft würde die Einsicht in die Notwendigkeit von Umlaufgeld fördern. Durch den Fortfall der Geldpumpe, die Berechenbarkeit des Geldkreislaufs, die Nichtnotwendigkeit von Wachstum (wobei aber Wachstum keineswegs ausgeschlossen wäre), die Stabilisierung von Wirtschaft und Gesellschaft würde ein BGE unter Umlaufgeld dauerhaft geleistet werden können. So ergänzen sich beide Konzepte. Sie helfen eine menschenwürdige Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung aufzubauen.

In einem Umlaufgeldsystem würde Geld aus sich selbst heraus kein „Mehr“ erzeugen können; ein „Mehr“, das in Wahrheit wertlos, ja gefährlich ist, wie sich heute überdeutlich zeigt. Geld hätte seine derzeitige, Jahrtausende alte Macht verloren, es würde nur noch ein Tauschinstrument, ein Hilfsmittel sein, der Ware gleichgestellt.

Geld hätte eine wirklich dienende Funktion und die Menschen könnten sich um wichtige Dinge kümmern.


→ Ganzer Aufsatz "Über Bedingungsloses Grundeinkommen und Geldsystem", von Henning Frost (pdf)


Anmerkung: Das Einzige, was mich an den Ausführungen von Henning Frost irritiert, ist die Tatsache, daß der Autor am Geld als Verrechnungseinheit, Tausch- und Schmiermittel für den Wirschaftsprozess - wenn auch modifiziert - feshält. Was spricht eigentlich dagegen, konsequent kostenlos Leben und Arbeiten zu wollen? ... (→ siehe dazu: British Airways favorisiert Umsonst-Kultur)

Mittwoch, 10. Juni 2009

Einkommen ohne zu arbeiten

zur Slideshow auf faz.net
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Weblinks: